Landschaftsfotos IV

Technik ist alles und ist komplett überbewertet.

Die Kamera


Technik ist alles und ist komplett überbewertet.
Der Sensor macht das Bild. Der Fotograf stellt nur alles richtig ein.


Um zu fotografieren benötigen wir ein Kamerasystem. Das besteht im Grunde aus 2 wichtigen Bestandteilen. Dem Sensor und dem Objektiv.
Egal von welcher Marke. Fakt ist: je teurer (größer im Dynamikumfang) der Sensor, je mehr Spielraum habe ich in der Bildbearbeitung. Die Bildbearbeitung ist natürlich wesentlicher Bestandteil von exzellenten Landschaftsfotos. Allerdings der letzte Teil einer 4 stufigen Kette. Mit der besten Bildbearbeitung kann ich keine schlechten Fotos von einem teuren Kamerasystem im gute Fotos umwandeln.

Mit einem älteren oder billigeren Kamerasystem (kein Handy!) ist es möglich tolle Aufnahmen zu produzieren.

Die Grundlagen einer Kamera mit Blende, ISO, Verschlusszeit sollten klar sein.

Ebenso die Eigenschaften von unterschiedlichen Objektiven.

Alternativ wäre es vernünftig in einen Fotografie Workshop (Basisgrundlagen) zu investieren.

Neben dem Sensor sollte auch die Objektivfrage unbedingt geklärt sein. Natürlich wollen wir möglichst alles abdecken. Vom Weitwinkelbereich bis in den Telebereich. Wir wollen ja flexibel sein. Ich spreche hier von einem Bereich von ca. 15mm bis ca. 400mm.

Wollen wir uns das leisten oder müssen wir uns das leisten?
Wollen wir das alles tragen oder müssen wir das alles tragen?


Die Antwort gibt uns im Normalfall das Motiv, das Ausgabeformat und die Vorbereitung. Habe ich ein weit entferntes Motiv oder möchte ich ein Detail von der Ferne fotografieren? Gibt es einen attraktiven Vordergrund mit Hauptmotiv? Kann ich mit dem Auto weit zufahren oder habe ich einen längeren Fußmarsch vor mir? Bin ich auf einer Fotoreise oder auf einem Tagestrip? Peile ich mehrere Motive in einem bestimmten Zeitraum an?

MF System bei 200mm, f8 - Telebereich


In der Realität ist es meist ein Bereich. Der wird durch das Motiv (80%) und die Vorbereitung (20%) bestimmt wird. Selten benötige ich Tele und Weitwinkel bei einem einzigen Motiv. Oft ist es auch eine Stilfrage. Was für ein „Typ“ Fotograf bin ich? Bevorzuge ich die Weitwinkelfotografie, dann suche ich auch dementsprechend die Motive. Der Vordergrund und Mittelgrund sind für diesen „Typ“ wichtiger. Der Hintergrund muss passen. Ein Fotograf der den Stil Tele bevorzugt, wird sich mehr um Details kümmern. Der Eyecatcher wird nach vorne geholt. Vordergrund ist unwichtig. Mittelgrund umgibt das Hauptmotiv. Der Weitwinkelfotograf wird vermutlich von ca. 15mm bis ca. 50/70 mm abdecken. Der Fotograf mit der Vorliebe zu Tele sicher von 70mm bis 200/ 400 mm. Jeder dieser beiden Fotografen wird sich aber dem gleichen Motiv anders nähern. Denn beide haben eine komplett andere Vorbereitung und Zugang zum selben Motiv.

MF System bei 30mm, f8 - Weitwinkel

Was neben Sensor (Kameramarke) und Objektiven generalisiert werden kann, ist das nicht unwesentliche Zubehör. Das Spielzeug was eigentlich in jeden Rucksack gehört.  Ein stabiles Stativ! Es dient zu einer perfekten Entschleunigung in der Fotografie. Die Kamera ist ruhig und ich kann durch den Sucher mein Motiv einstellen. Somit liegt mein Fokus bei der Komposition (Drittelregel, goldener Schnitt, etc.) . Das Motiv wird nicht in die Mitte gesetzt. Ich entscheide bewusst wo und wie Linien zu meinem Motiv führen. Ich sehe sofort ob zu viel Vordergrund oder Hintergrund stört.

Aus dieser Situation heraus kann ich sofort eine Belichtungsreihe machen. Ich kann direkt ein Focus Stacking durchführen. Oder Bilder stitchen. Natürlich auch eine Langzeitbelichtung. Ein Stativ schränkt einen nicht ein. Das ist ein Irrtum. Die Vorteile liegen auf der Hand, aber es bleibt jedem selber überlassen.

Filter sollten ebenfalls im Rucksack sein. Der Einsatz von Filtern hängt immer von den vorhandenen Lichtbedingungen ab. Polarisationsfilter, Grauverlauffilter, oder Graufilter. Habe ich schlechte Lichtbedingungen kann ich mit genau diesen Filtern Fotos anders gestalten. Mir bieten sich Optionen an.

Wie man sieht benötigt man nicht sehr viel Equipment um gelungene Landschaftsfotos zu machen. Technik ist immer der heilige Gral. Da werden die Meinungen immer auseinander gehen. Hier muss nur jeder für sich einen guten Mittelweg finden.

Im nächsten und letzten Teil widmen wir uns der Bildbearbeitung.

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